Die KLE 500

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Ich hab sie im Dezember 97 für 3800,- DM gebraucht gekauft. Da hatte Sie 20.500 KM gelaufen. Zur Zeit sind es 40.000. So sah sie aus:

 

Nach einer Honda XL 500 und einer KTM GS 250 sollte es ein zuverlässiges Wintermotorrad werden. Die Honda ist einfach Scheiße und der Zweitakter von KTM viel zu sensibel. Außerdem sollte sie auf der Autobahn ohne Qualen 150 machen.

Die Enduro3 waren platt. Also hab ich Metzeler Enduro 4 montiert. Völlig problemlos lassen sich die Fußrasten abschleifen. Auch bei Nässe nicht schlecht. Die haben dann auch bis letztens fast 20.000 KM gehalten (ich halte aber eine Restprofiltiefe von 0,5mm für ausreichend. Mit den schmalen Reifen mache ich auch ohne Profil kein Aquaplaning).

Aus einer Gebrauchtmotorradzeitung kaufte ich dann eine Laser ProDuro 2 in 1 aus Edelstahl. Nicht, dass sie viel besser aussieht als die rostige Serienanlage, sie ist auch leichter und kleiner. Sie hält die Leistung. Man muß jedoch in Kauf nehmen, daß sie etwas lauter ist.(Hören mich die Leute wenigsten früh genug. So eine Art passive Sicherheit). Vorteil meiner KLE: Sie ist von 91. Sie braucht nicht die Anlage mit EG-ABE.

An der vorderen Bremsanlage hab ich nach Empfehlung von MOTORRAD Dunlopad-Bremsbeläge montiert. Die arbeiten mit einer Stahlflexleitung auch ganz brauchbar. Mit den Vierkolbenzangen der GPZ allerdings überhauptnicht zu vergleichen.

Als die dann runter waren mußte ich feststellen, daß es Dunlopad nicht mehr gibt. Und weil ich schlechte Erfahrungen mit Zubehörbremsbelägen von GERICKE und POLO hatte (Die verkaufen eigentlich Bekleidung) kaufte ich Originale von Kawasaki. Die Scheißdinger quitschen, und zwar immer kurz vorm Stehenbleiben. Alle Tricks halfen nicht: Es blieb dabei.

Laut Kawasaki setzt der Bremsbelag die Scheibe und darüber die Speichen in Schwingung. Bei der Reibpaarung mit den Orginalbelägen tritt das auf. Kawa verbaut einen Gummiring zwischen Bremsscheibe und den Speichen.

Das hab ich mir gespart, weil ich auf Gußräder umgerüstet habe.

 

Die Gabel hab ich mit 30mm Buchsen vorgespannt und 10er Öl von WP eingefüllt. Hinten ist ein Technoflex-Federbein drin. Vor allen vorn sackt sie nicht mehr so ein. Man gewinnt eindeutig an Schräglagenfreiheit.

Das hintere Schutzblech fiel den Vibrationen zum Opfer. Ebenso der rechte Seitendeckel und die linke Verkleidung. Ein Halter am Tank hatte sich auch gelöst und mußte geschweißt werden.

Das hintere Schutzblech wurde samt Rücklicht gegen das einer KTM LC 4 Supercompetion (das hat keine Löcher für den Gepäckträger) getauscht.

 

Der Umbau:

 

Die Speichenräder waren vergammelt vom Salz, die Bremsscheiben verschlissen und Reifen runter. Zeit um andere Räder einzubauen.

Das einfachste wäre es gewesen ein Satz 17"-Felgen einspeichen zu lassen. Akront (jetzt Behr) kostet etwa 1200,- DM. Excel-Felgen etwa 1700,- DM. Vorteil ist, daß man die Felgen ausbaut und später einfach wieder einbaut.

Sieht dann wie jede Supermoto aus. Und das Problem mit dem Salz im Winter ist auch nicht gelöst. Außerdem: Wer hatte schon mal mit einem Speichenrad oder einem Gußrad einen Platten? Ich hatte beides zweimal. Die Speichenräder brauchten einen neuen Schlauch, was die Bergung des Fahrzeugs erforderlich machte. Ich hab spaßeshalber mal versucht den Reifen selbst, ohne Montagegerät abzubauen. Abgesehen davon, wer hat schon das Werkzeug dabei, um unterwegs ein Rad ausbauen zu können. Mit leichtem Werkzeug ruiniert man sich höchstens die Felge.

Die Platten mit den Gußrädern waren mit Reifenpilot und einem Reparaturset schnell behoben.

Also Gußräder.

Vorn 3,5 X 17 und 120/70 17. Einfach weil's Standard geworden ist (und eine 3,5er besser aussieht als eine 3 X 17 siehe z.B. Bandit 600).

Hinten eine 4,5 X 17, weil ich keine andere Schwinge einbauen wollte. Ich weiß mittlerweile, daß ein 160/60 17 besser gewesen wäre. Ich wollte aber einen möglichst schmalen Reifen, damit das Aufstellmoment nicht zu groß wird. Also habe ich einen 150/60 17 montiert.

Warum Metzeler ME Z3? Weil er relativ neu ist und im kalten Zustand und bei Nässe schon gut haftet.

Der Vorteil der alten KLE ist, dass die Reifen ohne Markenbindung eingetragen waren. So hat es der TÜV auch bei den neuen Reifen gemacht. Keine Markenbindung!

 

Und so sieht das dann aus, wenn es fertig ist.

 

 

 

 

 

Die vordere Bremsscheibe ist von einer Kawasaki ZZR 600 und hat einen Durchmesser von 300mm. So kann die Serienbremszange weiter benutzt werden. Der Vorteil ist, daß ich die Speichenräder immer noch einbauen kann.

Hinten ist eine Suzuki-Felge von 4,5 X 17 drin. Die hatte ich noch. Das teure war das Kettenblatt. Aufnahme für eine GSX-R 750 mit 520er Kettenteilung und 44 Zähnen.

Erste Bilder nach dem Umbau und vor der ersten Fahrt.

 

Eigentlich sollten die serienmäßigen Armaturen verwendet werden. Ich habe aber keine Tachoschnecke gefunden, die so in etwa passen könnte. Ich habs mir dann einfach gemacht und einen digitalen Fahrradtacho montiert. Mit erschrecken stellt man nun, da der Tacho und der Wegstreckenzähler 100% anzeigen, fest wie langsam man doch so unterwegs ist und wieviel Benzin sie mehr verbraucht.

Konsequenterweise wurde das ganze Instrumentarium entfernt und nur die nötigen Kontrolllampen blieben über. Langweilig, weil so hatte ich es an der 900er. Einen Drehzahlmesser brauch ich nicht. So sieht das dann aus:

Die seltsamen Staubsaugerschläuche und deren Halterungen wurden umweltgerecht entsorgt. Mit einer Beleuchtung muß der Tacho dann auch nicht eingetragen werden. Vorgeschrieben sind die Kontrolllampen für Blinker (gelb oder grün) und Fernlicht (blau).

 

 

Tuning

 

Einfachste Möglichkeit ist es die KLE auf 62-PS der GPZ umzurüsten.

Es sind nicht nur die Nockenwellen und die Bedüsung, sondern auch die Vergaser an sich. Wer auf 62 PS umrüsten will, benötigt somit alles.

Die Nockenwellen unterscheiden sich darin, dass sie eine längere Überschneidung haben und länger geöffnet sind. Das ist so nicht zu erkennen. Aber sie haben 0,28mm mehr Nockenhub und das kann man messen. (Wenn ich den Zettel mit den Werten finde, schreibe ich sie an diese Stelle. Bis dahin sollten Interessierte selbst messen).

Weil jede Nockenwelle bei Kawasaki 400,- DM kostet, ist der Gebrauchtteilehändler gefragt.

Wer je eine GPZ mit 62 PS fuhr, weiß, dass der Motor plötzlich völlig frei, etwa 2000 U/min weiter dreht. Kein Vergleich zu dem zähen Ringen nach mehr Drehzahl zuvor.

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Die Laser ProDuro bringt auf dem Orginalmotor nichts. Sie kostet aber auch nichts. Dafür ist sie aus Edelstahl und rostet nicht. Vermutlich ist sie auch etwa 2 - 3 KG leichter. Außerdem ist sie vierteilig und lässt sich so einfacher montieren.

 

Zündkerzenprobleme

Am Anfang hat der Motor die Zündkerzen im Akkord hingerichtet.

Ich bin immer nur zur Arbeit gefahren so etwa 4 km. Und auch ansonsten bin ich viel Kurzstrecke gefahren. Die mieseste Kerze hat das viermal mitgemacht. Die war nach sage und schreibe 16 km defekt. Sehen konnte man den Defekt nie. Sie zündete einfach nicht mehr. Mit Glück sprang der Motor mit der anderen Kerzen an. Wenn nicht, mußte mindestens eine Kerze gewechselt werden. Hab ich im ersten Winter vermutlich achtmal gemacht.

Ich habe Zündkerzen von Kawasaki anstelle der von Gericke ausprobiert. Oder anstelle der Orginalen NGK DR 8 ES die "wärmeren" DR 7 ES probiert. Oder die XR2 von Bosch (Silberelektrode, 15,- DM das Stück).

Alles rausgeworfenes Geld. Es war ein Bedienungsfehler!!!

Ich den Verdacht, dass die Kerzen durch die Kurzstreckenfahrten überfetten und darum immer so schnell wie möglich den Choke rausgenommen. Damit der Motor nicht ausging habe ich sie mit Gas am Leben gehalten. Das ist völlig falsch!.

Der Leerlauf muß über den Choke reguliert werden. Niemals mit Gasgeben die Drehzahl halten. Da bleibt der Choke im Winter auch schonmal drei km draußen. Aber seitdem halten die Zündkerzen und werden nur jährlich bei der Inspektion gewechselt.

 

Einem anderen Phänomen bin ich noch nicht auf die Spur gekommen: Wenn der Motor fast warm ist, läuft er sehr schlecht im Leerlauf. Nicht wie auf einem Zylinder, sondern eher so, als wenn einer ab und zu nicht mitläuft.

Wenn der Motor für etwa drei bis vier Sekunden abgestellt wird, springt er danach sofort an und läuft mit perfekter Drehzahl rund.

Ab und zu springt der Motor nach einer Standzeit von etwa einer Stunde nicht an. Zündung aus, drei bis vier Sekunden gewartet (oder einen Fluch auf Takaheshi Yanamoto ausgesprochen), Zündung wieder an und schon springt er an.

Ich habe alle Zündungskomponenten doppelt und schon in allen Kombinationen eingebaut. Wer es weiß, schickt mir dann doch mal eine Mail.